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Im extremen Fels

Informationen zu "Pic Sans Nom Nordwand (George/Russenb.) /3te Aufl. Nr. 3"

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Sepp Gwiggner - 05. / 06.08.2005

Pic Sans Nom - der \"Berg ohne Namen\"

zählt zu den ganz großen Pausetouren

Der obere Wandteil sollte vereist sein, damit die Steinschlaggefahr geringer ist.

Bei unserer Begehung waren Steigeisen zwingend erforderlich.

Wir sind den oberen Wandteil gerade hoch in eine kleine Scharte nahe am Gipfel.

Wer diese Tour auf seinem Wunschzettel hat, dem würde ich raten, vorher den Südpfeiler auf die Barre des Ecrins zu gehen, von dort aus kann man die Pic sans Nom Nordwand den ganzen Tag beobachten.

Abstieg: Da es auf diesen Berg praktisch keinen Normalweg gibt, gibt es für den Abstieg auch kaum Steinmännchen zur Orientierung.

Beim ersten Versuch 1 Jahr zuvor war es für die \"Russenberger\" viel zu kalt, daher entschlossen wir uns, über das Nordwest Couloir zum Gipfel zu steigen, dies hatte auch den Vorteil, dass wir den komplizierten Abstieg kennenlernen konnten.



David Bruder - 27.08.2017

Super bedinungen, oben nur kleine Eisreste. 

Zustieg problemlos im Dunkeln zu finden (Steinmänner für Querung des noir-gletschers)

Abstieg wie im Eberlein beschrieben: vom Gipfel geade eine Rinne nach S runter (teilweise Abseilstellen), zum Schluss lange Linksquerung (Steinmänner auf gut sichtbarer Schulter), hier weiter queren bis Du \"Sackgasse\" denkst. Dort 1-2 mal Abseilen (Rinne, Stände vorhanden) und zum Gletscher queren. Dieser weitgehend harmlos. Von dessen linkem Ende über Steigspuren/Steinmänner zur Pelvoux-Hütte in 2 flotten Stunden.

 

Hatte viel Respekt vor der Tour - lang, hoher Berg, kombinierter Austieg, komplizierter Abstieg, Steinschlagschauermärchen, kaum Infos...viele Fragezeichen. Edi meinte nur lapidar \"Warum sollten wir hier länger brauchen als am Cozon di Brenta (erst ein paar Wochen her)?\" - Er hatte recht, warum eigentlich?

 

Das Wandbild zeigt die Route recht genau, ich habe unten unseren optimierten Weg eingezeichnet.

https://www.camptocamp.org/outings/83119/fr/pic-sans-nom-george-russenberger#&gid=1&pid=1

Unten sollte man sich damit zurecht finden, insbesondere das markante, schräge Dach, an dessen linken Ende eine letzte Hürde vor dem leichteren, oberen Teil zu überklettern ist, kannst Du kaum verfehlen. So erreicht man ein gemütliches Band, wo die Route flacher und leichter wird, und das Gestein von hell-Grau-Rötlich auf dunkel-braun-Rot wechselt. Wir sind hier immer etwas links haltend einem Rinnensystem gefolgt und nach ca. 200m am 5er-Wandl (H) angekommen, dass den obersten Wandteil erschließt. wir sind hier links-haltend einer Folge von Rinnen bis zu Gratloch geklettert - nochmal ca. 250m, max. 3-4, oft 2, , z.T. sehr brüchig, aber flach- hier lagen wohl vor dem Klimawandel kleine Eisfelder

 

Absicherung:

Wenige H stimmt schon: Wir haben ganze 9 gesehen: 2 am Stand nach dem Einstieg, 1 in SL3 oder 4 über der ersten Köpflschlinge, 1 am Beginn des Rückens, ein Verhauer/Abseiler in den Platten rechts des Block-Couloirs, 1 in der Schlüssel-Seillänge und 1 am \"5er-Wandl\" oben, wo dann links, rechts oder grade aus geklettert werden kann...und 2 oben am Grat-Auastieg?!...dazu noch 2 Köpflschlingen (SL 3 und 6) und ein Fixkeil, ebenfalls off-Route rechts vom Bock-Couloir. Ohne die Verhauer also ein halbes Dutzend Fixpunkte in einer 1000hm-Wand.. Das nenne ich mal sparsam gesichert!

 

zum Steinschlag:

Der Klein-Tipp für wenig Steinschlag: \"Oben vereist und kühl\" ist sicher korrekt - Steinschlag gibts durch ausapernde Steine im Firn/Eis. Problem: wer klettert schon gern mit kalten Fingern und wechselt oben auf Steigeisen, wenns mit Kletterpatschen viel schneller ist?

Unsere (post-Klimawandel-)Variante: Kein/kaum Eis, keine Sonne (Ende August kommt die nicht mehr über den Grat-Horizont) ->  kein/kaum Steinschlag, egal wie schön warm!

Unten pfiffen die wenigen Steinchen weit über unseren Köpfen vorbei...ein Vorteil der steilen Wand.-)



Flo Hübschenberger - 27.8.2017

Zitate aus der Arschtour am Berg ohne Namen:

Bene: Es war no nia a Klettertour sooo stressig!

Edi: Es regnet. Wollts ihr da jetzt wirklich einsteigen?

David: Des ko ma in drei Wocha a no macha. (zum Barre des Écrins Südpfeiler)

und merkts euch: In na Dreiviertelstund is auftrocknet...



Philipp Bankosegger - 26.08.2020

Auch für gemütlichere Seilschaften ohne Wechselführung, mit massig Material (Notbiwakmaterial+sehr viele Haken) und einem Verhauer bzw. einer Variante in knapp unter 10h machbar.

 

ABER: Trockene Bedingungen wie von David beschrieben vorausgesetzt! Die Wand ist wild und es steckt nur sehr wenig, wer also nicht genügend Rückzugsmaterial mitnimmt, muss sich seiner Sache äußerst sicher sein.

 

Den Abstieg auf den Gletscher empfanden wir als unangenehm. Sind vom Gipfel die Rinne abgeklettert und an einem etwas größeren Band gequert bis wir plötzlich vor einem eingerichteten Abseiler an zwei Haken + Schlinge standen. Es folgte ein Abseiler von ca. 40m zu Stand an NH und Bohrhaken (davor kommt man noch an einem einzelnen rostigen und weit rausstehenden Bolt vorbei - nicht nehmen!), dann ein freihängender Abseiler von ca. 50m an Stand an Sanduhr/Klemmblock + Haken und über Randkluft hinweg auf Gletscher. 

 

Ein großer Dank geht an David, der uns von den passenden Bedingungen in der Dauphiné berichtete, das meiste von unserem Biwakmaterial unter der Wand das Tal hinaustrug und unser Auto zum Abstiegsparkplatz stellte! (Nebenbei bemerkt: eigentlich wollt er sich mit uns um 6 am Biwak treffen und die Wand ein zweites Mal klettern. Zum Teffpunkt kam er, doch mitkommen durfte er dann doch nicht, die Familie wollte aufgrund der Corona-Reisewarnung für die Region den Urlaub beenden - Rückblickend unser Glück, und vermutlich auch nicht ganz verkehrt für David: viel Material, gemächliches Klettern und Halbseile mag er ja doch nicht allzu gern.)

Die nächsten Bier gehen auf jeden Fall auf uns!!!

 

Achja noch was: Routenverlauf ist ziemlich klar, David hat es ja eh schon beschrieben, einfach aufs markante Dach zusteuern. Dort war ich dann etwas verwirrt, kletterte zunächst links des Daches zu einem Stand mit zwei Haken (verbunden - Verhauer?), versuchte von diesem ein paar Meter rechts zu queren, sah dann aber unter mir die Traverese unter dem Dach, die ich von dem Bild aus Camptocamp wieder erkannte. Wir seilten von diesem Stand ca. 20m zu besagten Band ab, fanden aber, dass das echt nicht so gut aussieht (recht große, lose Blöcke...) und links sah eigentlich alles gut kletterbar aus. Alex meinte dann noch er hätte in einem der drei Topos/Wandfotos gesehen, dass es auch über links geht...Keine Ahnung, ich wollte nicht mehr länger rumscheißen und bin einfach zurück zum besagten Stand geklettert, hab ihn ordentlich verlängert und bin leicht links haltend hochgeklettert. Ein etwas zacherer Zug war dabei, Alex mit schwereren Rucksack fluchte. Mir hats gedaugt, also wirds wohl nicht schwerer als 6 sein. Das folgende Gelände war dann auch nicht weiter schlimm, einfach der Nase nach und jedes gute Placement nutzen, allzu viele gibts in dem Fels oft ned.  Irgendwann standen wir von links kommend auf einem kleinen Band mit einem rostigen V-Profil-Haken und es ging in das von David beschriebene 5er Wandl.

 

Und noch was #2: Die im neuen Pause beschriebene Schlüsselseillänge fiel mir irgendwie auch nie auf, sind vermutlich bereits vor dem Dach nicht ganz originalgetreu geklettert, unsere Schlüsselstelle war eine recht ausgesetzte Traverese nach links und dann leicht links haltend hoch. In der Länge steckten auch zwei Haken, war also nicht der Erste und recht viel schwerer wird die Schlüsselseillänge auch ned sei.

 

Und noch was #3: Oben raus kannst vermutlich überall klettern, wir sind auch das Rinnensystem nach links geklettert und kamen dann irgendwann am Grat raus (dort aber keine Haken,  Stand an Köpfl gemacht), von dem sind wir dann noch ca. 15min simultan zum Gipfel geklettert.

 





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